Doppelhaus Beispielauslegung

Die Erfahrung hat gezeigt, dass nur die wenigsten Anlagen korrekt ausgelegt sind. Dadurch ergeben sich in der Realität folgende Fehlerbilder: hohe Heizkosten, Nichterreichen der gewünschten Raumtemperaturen, nicht ausreichende Wassermenge an den Zapfstellen, zu lange Zapfzeit, bis warmes Wasser kommt, Legionellen und Keime im Trinkwassernetz, Strömungsgeräusche in den Rohrleitungen u.v.m.

Im Folgenden stellen wir eine von uns nach Standard IB Heckmann effizient ausgelegte Doppelhaushälfte vor, so wie sie in der Praxis von jedem SHK-Betrieb ausgeführt werden sollte.

Das Gebäude

Bei diesem Gebäude handelt es sich um ein konventionell gebautes Haus mit einem Wärmedämmverbundsystem und einer Grundfläche von 115 m².

U-Werte:
Außenwände: 0,15 W/ (m²·K)
Bodenplatte: 0,17 W/ (m²·K)
Fenster: 1 W/ (m²·K)
Dach: 0,17 W/ (m²·K)

Es wird keine Lüftungsanlage verbaut.

Die Heizlastberechnung

Die Heizlastberechnung wird anhand der DIN/TS 12831-1 mit folgender Abweichung gerechnet:

Die Raumtemperaturen der angrenzenden Doppelhaushälfte werden nicht wie in der Norm vorgesehen mit der jahresmittleren Außentemperatur (9,8°C) gerechnet, sondern mit den in den Norm vorgesehen Raumtemperaturen (20°C/ 24°C).

Das Ergebnis beträgt nur 3035 Watt!

Die Fußbodenheizung

Die Fußbodenheizung wird anhand der Effizienzfaktoren berechnet und geplant. In den Bädern werden Flächen mit Wandheizungen belegt.

Die Volumenströme sind extra auf die beliebte Panasonic “Geisha” WH-MDC05H3E5 ausgelegt. Deshalb wird hier eine kleinere Spreizung von 3,5 K gewählt.

Die Vorlauftemperatur beträgt nur 30 °C. Ohne Wandheizung in den Bädern wäre dies nicht möglich gewesen.

Durch die optimale Auslegung kann hier eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von 4,5 erreicht werden. Die Panasonic Luft/ Wasser Wärmepumpe kostet 2500 €.
Mehrkosten durch eine Wasser/ Wasser Wärmepumpe würden sich in diesem Fall wahrscheinlich niemals amortisieren.

Die Heizkosten (ohne Warmwasser) betragen in dem nach Standard IB Heckmann ausgelegten Beispiel hier gerade mal 233 € pro Jahr!

Wie Sie auch die Heizkosten in Ihrem Haus reduzieren können, lesen Sie hier: Effizienzsteigerung von Wärmepumpen.

Die Trinkwasserplanung

Das Rohrnetz der Trinkwasserversorgung wird nach DIN 1988 ausgelegt und berechnet:

  • Die Verbraucher werden in eine Ringleitung eingebunden, um die hohen Anforderungen der Trinkwasserhygiene zu erfüllen.
  • Die 3-Liter-Regel für nicht zirkulierendes Wasser wird eingehalten.
  • Niedrige Rohrquerschnitte ermöglichen eine kostengünstige Installation ohne Materialverschwendung.

Mehr zum Thema Rohrnetzberechnung finden Sie auf unserer Themenseite Rohrnetzberechnung.

Die Rohrnetzplanung Heizung

Das Rohrnetz der Heizungsanlage wird nach den anerkannten Regeln der Technik berechnet:

  • Möglichst einfache und simple Hydraulik ohne unnötigen Pufferspeicher
  • Niedrige Druckverluste für dauerhafte Effizienz
  • Niedrige Strömungsgeschwindigkeiten zur Vermeidung von Strömungsgeschwindigkeiten
  • Niedrige Rohrquerschnitte für eine kostengünstige Installation ohne Materialverschwendung

Mehr zum Thema Rohrnetzberechnung finden Sie auf unserer Themenseite Rohrnetzberechnung

Die Verlegeplanung Trinkwasser & Heizung

Die geplanten Rohrnetze werden in den Grundriss eingezeichnet:

  • Einfache Verlegung auf der Baustelle
  • Übersichtliche Darstellung inkl. Leitungsdurchmesser
  • Abgeleitet aus den Rohrnetzplanungen Trinkwasser & Heizung

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